In den letzten Wochen ist wieder eine neue Anwendung bei meinem Kunden Regiobus an den Start gegangen. Das neue Regio_IMB (Integriertes Digitales Meldebuch) löst mal wieder eine Excel-Tabelle ab, die langjährig als Mini-Datenbank verwendet wurde. Genau genommen mehrere Excel-Listen, denn jeder Betrieb führte sein eigenes Meldebuch, so daß man auf der Suche nach Informationen zu einem Vorkommnis bis zu 5 Excel’s durchsuchen mußte. Auch die Erstellung von Fahrtausfall-Statistiken zur Abrechnung mit Auftragsunternehmen oder zur Meldung an die Region Hannover erzeugte einen enormer Arbeitsaufwand.
In einem Meldebuch notiert die Fahrdienstleitung oder die Funkleitstelle alle irgendwie relevanten Vorkommnisse, von Krankmeldungen über Fahrtanweisungen bei Umleitungen, Unfälle oder Probleme mit Fahrgästen. Alles, was später einmal dokumentiert sein müßte. Als Urkunde sollte dies Meldebuch revisionssicher sein und langfristig aufbewahrt werden können. Der Zugriff muss zudem streng geregelt und ebenfalls revisionssicher dokumentiert sein. Noch besser, wenn es dem Anwender auch gleich bei der Informationsverteilung durch hinterlegte Meldeketten weiterhilft. Mit einer Systematik von verschiedenen Vorkommnistypen lassen sich später leichter statistische Auswertungen erzeugen oder fallspezifisch, aber einheitlich reagieren.
Nach Vorgesprächen im Frühjahr sind wir im Sommer 2019 in die Detailplanung einer richtigen Datenbanklösung eingestiegen, die all diese Anforderungen erfüllt. Während sich ein Projektteam bei Regiobus um die Aufbereitung der Vorkommnis-Systematik aus den Altdaten kümmerte, habe ich das Datenmodell und die passende Oracle APEX-Anwendung erstellt und in mehreren Iterationen mit dem beteiligten Regiobus-Anwendungsbetreuer ausgefeilt. Wegen der schon vorhandenen „PSSE-Landschaft“ konnte die Benutzer- und Berechtigungsverwaltung schnell eingebunden werden. Auch die Datenversorgung mit Fahrplan- und Fahrzeugdaten ist aus den angrenzenden Systemen „Werkstattprogramm (Regio_LG)“ und „Fahrtkilometer-Statistik (Regio_KM)“ in der gleichen Oracle-Datenbank relativ mühelos möglich gewesen.
Nach erfolgreichem Durchlauf der Anwendungstests, verschiedenen Genehmigungsprozessen und der Schulung der Anwender konnte das Programm am 01. Feb. 2020 in Wirkbetrieb gehen.